Grußwort

 

     Am 6. Juni 1987 übernahm die Stadt Leimen die Patenschaft für die

     Banater Gemeinde Deutsch-Stamora. Mit der Übernahme dieser    

     Patenschaft war der Grundgedanke verbunden, denn durch die Wirren

     des letzten Weltkrieges in aller Herren Länder verschlagenen Menschen  

     einen festen Ort zu geben, an dem sie sich treffen und die Sitten und 

     Gebräuche ihrer Heimat pflegen können. Mittlerweile wohnen in der

     Stadt Leimen und Umgebung zahlreiche Banater Schwaben, und dank 

     unserer aufgeschlossenen Bürgerinnen und Bürger haben diese

     Menschen hier eine neue Heimat gefunden. Zahlreiche

     Patenschaftsveranstaltungen und Heimattreffen der Deutsch-Stamoraer

     in Leimen sind Zeichen für die gewachsene Verbundenheit mit Leimen 

     und seiner Bürgerschaft.

     Die Heimat-Ortsgruppe Deutsch-Stamora legt nun im Jahre 1993,

     48 Jahre nach dem Ende des schrecklichen Krieges, ein Heimatbuch vor, 

     in dem die Generation, die eine noch glückliche Jugend in der alten 

     Heimat, aber auch die Schrecken der Vertreibung und den Neuanfang

     hier in einer zunächst fremden Umgebung am eigenen Leib erfahren hat, 

     quasi testamentarisch die eigenständige Kultur vor dem „Vergessen“ 

     bewahren möchte.

     Diese Zielsetzung kann auch vor dem Hintergrund der seit 1989  

     eingetretenen politischen Veränderungen nicht hoch genug eingeschätzt 

     werden, ist doch den Lesern dieses Heimatbuches nun die Möglichkeit 

     gegeben, das Gelesene an Ort und Stelle in Augenschein zu nehmen, 

     eigene innere Beziehungen dazu herstellen, aus der Kontinuität von 

     Vergangenheit und Gegenwart Kraft für die Zukunft zu schöpfen.

     Ich wünsche unseren „Patenkindern“ aus Deutsch-Stamora, dass dieses 

     Heimatbuch nicht nur im Kreise der unmittelbar Betroffenen, sondern  

     darüber hinaus Verbreitung in allen Bevölkerungskreisen findet. Im  

     Zeitalter der großen Mobilität der Bevölkerung, dem häufigen 

     Wohnwechsel zwischen Nord und Süd, zwischen Ost und West, einer 

     Entwicklung, die zu einer „Entwurzelung“ führt, können solche Bücher 

     nicht oft genug gelesen werden. Für unsere Patenschaft mit der

     Gemeinde Deutsch-Stamora wünsche ich mir, dass wir uns weiterhin

     mit soviel Verständnis und Toleranz in allen Bereichen des menschlichen 

     Miteinanders begegnen und sich die guten patenschaftlichen

     Beziehungen weiter vertiefen und festigen.

 

     Mit freundlichen Grüßen

 

     Herbert Ehrbar

     Bürgermeister